Sicherheit an Bord ist das A und O – egal ob du auf einem kleinen Schlauchboot, einer Segelyacht oder einem Motorboot unterwegs bist. Die Natur kann schnell unberechenbar werden, und auf dem Wasser ist schnelle Hilfe oft nicht sofort verfügbar. Darum ist Sicherheitszubehör ein unverzichtbarer Teil jeder Bootsausrüstung. In diesem Artikel erfährst du, welche Sicherheitsmittel es gibt, was gesetzlich vorgeschrieben ist und worauf du beim Kauf achten solltest.
Was ist Sicherheitszubehör?
Unter Sicherheitszubehör versteht man alle Ausrüstungsgegenstände, die auf dem Boot dazu dienen, Unfälle zu vermeiden, Menschenleben zu schützen und im Notfall schnell zu reagieren. Dazu gehören:
- Persönliche Rettungsmittel (z. B. Rettungswesten)
- Rettungsgeräte (z. B. Rettungsringe, Notleitern)
- Notfallausrüstung (z. B. Signalgeber, Feuerlöscher)
- Sicherheitsleinen, Haltegurte
- Erste-Hilfe-Ausrüstung
Je nach Bootstyp, Fahrtgebiet und Anzahl der Personen an Bord kann das benötigte Zubehör variieren.
Warum ist Sicherheitszubehör so wichtig?
Ein Notfall auf dem Wasser kann plötzlich auftreten – durch Wetterumschwung, technische Probleme, Kollisionen oder menschliches Versagen. Gute Vorbereitung mit passender Sicherheitsausrüstung kann:
- Leben retten
- Verletzungen vermeiden
- Schäden begrenzen
- die Rettung beschleunigen
- Vorschriften erfüllen (z. B. beim Sportbootführerschein)
Besonders auf offenen Gewässern oder bei Nacht ist das richtige Zubehör entscheidend für das Überleben.
Wichtige Kategorien von Sicherheitszubehör
1. Rettungsmittel
- Rettungswesten: Pflicht für jede Person an Bord. Am besten mit CE-Zulassung und ausreichend Auftrieb (z. B. 150 N Automatikwesten).
- Rettungsring mit Leine: Um über Bord gegangene Personen schnell zu sichern.
- Wurfsack oder Rettungsleine: Für schnelle Hilfe vom Boot oder Ufer.
- Rettungsinsel (für Hochseefahrten): Bei schwerem Schaden oder Untergang des Bootes.
2. Signal- und Kommunikationsmittel
- Signalpistole oder Handfackeln: Zum Auffallen bei Seenot.
- Notsignal-Flaggen und Rauchsignale: Sichtbare Zeichen für Hilfe.
- UKW-Funkgerät oder Notfunkbake (EPIRB): Besonders wichtig auf See.
- Trillerpfeife: Einfach, aber effektiv bei Nebel oder Nacht.
3. Brandschutz
- Feuerlöscher: Pflicht auf fast jedem motorbetriebenen Boot. Regelmäßig prüfen!
- Löschdecke: Ideal für kleinere Brände, z. B. in der Bordküche.
- Rauchmelder (unter Deck): Besonders bei Übernachtung an Bord sinnvoll.
4. Bord- und Personen-Sicherung
- Sicherheitsleinen und Lifebelts: Schützen Crewmitglieder vor dem Über-Bord-Gehen.
- Anti-Rutsch-Beläge: Verhindern Stürze bei Nässe.
- Notleiter oder Badeleiter: Muss vom Wasser aus erreichbar sein.
- Festhaltegurte und Relingsnetze: Besonders bei Kindern oder Hunden an Bord wichtig.
5. Erste Hilfe
- Verbandkasten nach DIN 13157 oder 13164
- Rettungsdecke, Desinfektionsmittel, Augenspülung
- Handbuch für Erste Hilfe an Bord
- Medikamente (nach Absprache mit Arzt)
Gesetzliche Vorgaben in Deutschland
In Deutschland gelten auf Binnen- und Küstengewässern bestimmte Mindestanforderungen für Sicherheitszubehör. Diese hängen vom Bootstyp und der Nutzung ab. Generell gilt:
- Rettungswesten für alle Personen an Bord
- Feuerlöscher auf motorisierten Booten
- Notbeleuchtung und Signalmittel bei Nachtfahrt
- Funktionstüchtige Lenzpumpe oder Eimer
- Anker mit Leine (je nach Revier)
Wer mit einem Boot unterwegs ist, das führerscheinpflichtig ist oder gewerblich genutzt wird, muss mit Kontrollen rechnen. Fehlendes Zubehör kann zu Bußgeldern führen.
Tipps für den Kauf von Sicherheitszubehör
✅ Zertifizierungen prüfen (CE, DIN-Normen)
✅ Qualität vor Preis – im Ernstfall zählt Zuverlässigkeit
✅ Auf richtige Größe achten (z. B. bei Westen)
✅ Wartungsintervalle beachten (z. B. Automatikwesten, Feuerlöscher)
✅ Zubehör trocken, griffbereit und beschriftet lagern
Ein gutes Sicherheitspaket ist eine Investition, die sich im Notfall mehrfach auszahlt.
Fazit
Sicherheitszubehör an Bord ist keine Option, sondern ein Muss. Es schützt dich, deine Crew und dein Boot. Wer vorbereitet ist, handelt im Ernstfall schneller und sicherer. Besonders bei wechselhaftem Wetter oder längeren Törns kann gut gewählte Ausrüstung den entscheidenden Unterschied machen.